Das ganze Wochenende Sonnenschein bis zum Abwinken, eine erste Andeutung von Schwüle zwar, aber immer noch sehr angenehmes frühsommerliches Wetter. Doch ich bin ungerührt. Lebensfreude wird überschätzt.

Es gibt Tätigkeitslisten und Kaffeemaschinen. Es gibt mutige Unterfangen, die laut- und spurlos sinken. Kein Eisberg, kein grandioses Desaster mit Hilfeschreien und Rettungsringen. Zurück bleibt nur die Bestätigung meines Lebensgefühls. Es gibt immer noch zu wenig Regale für zu viel Krempel, der überall in meiner neuen Wohnung mein altes Leben stapelt. Es gibt nur noch Paare und Familien. Es gibt keine Wochenenden mehr. Oder jedenfalls sind sie irgendwie seltener geworden.

Suizidieren (Achim lernt Fremdworte) wäre also eigentlich ein überlegenswerter Ausweg, allein es fehlt der Mut. Andere Fluchtmöglichkeiten? Fernsehen ist dämlich. Drogen und Videospiele (im Übermaß) machen alles nur noch schlimmer. Sexsucht wäre mir zu anstrengend. Erfolg wird sehr schnell schal und das übermäßige Streben danach führt zu einer Menge unangenehmer Krankheiten. Kunst hilft. Lange Jahre schmählich vernachlässigt: Gemälde und Gedichte. Musik hilft. Sport hilft. Freunde helfen.

Und dann ist da noch ein unerwartetes Geschenk aus der Vergangenheit. Und eine unverdiente Einladung. Und natürlich der regelmäßige Gebrauch von Waffen.

Nicht die Freude beerdigen! Knifflig.